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Leseaufbau

Ein lauttreuer Blog von Emil Rudolf Benz

Es ist schon ein halbes Menschenleben her. Als junger Verleger durfte ich, mit Heinz Ochsner und Cécile Curschellas als Autoren, das erste lauttreue Lesematerial herausgeben. Wir waren nicht wirklich erfolgreich damit. Und heute? Heute dürfen Kinder in der ersten Lernzeit regelfrei schreiben, Rechtschreibung ist keine Anforderung. Das ist aber genau das, was wir damals zu vermeiden suchten.

Unser damaliges Konzept war einfach und einleuchtend:

  • Lautübungen, Silben klatschen
  • Buchstaben nach Häufigkeit lernen und damit sofort lauttreue Wörter schreiben
  • Lauttreue Texte lesen und schreiben und zwar richtig. In der lauttreuen Phase werden nur Wörter verwendet, welche auch lauttreu sind.  Wer richtig hört, schreibt auch richtig (also lauttreue Rechtschreibung).
  • Erst nachdem das Prinzip vom Umsetzen des Gehörten in Laute, von Lauten in Buchstaben und von Buchstaben in Wörter von den Kindern verstanden wird, werden Rechtschreibprobleme angegangen – und zwar systematisch.
  • So erleben Schüler Rechtschreibung positiv und einsichtig. Einer Lese-Rechtschreibschwäche wird bei einer solchen Vorgehensweise meistens vorbeugend begegnet.

 

Und so ist die Situation heute:

  • Das phonologische Element wird oft zu wenig beachtet. Schüler sprechen ungenau. Im Norden Deutschlands legt man zum Beispiel Wert darauf, das „r“ im Auslaut nicht zu sprechen. Kein Wunder  wird so das Wunder zum Wunda. Und Weltmeister aus Bayern (wo man das „r“ im Auslaut spricht) werden zu Mülla und Schweinsteiga.
  • Lauttreu wir oft falsch verstanden. Man erlaubt den Kindern einfach drauflos zu schreiben,  Rechtschreibprobleme beachtet man nicht. Erst später, sozusagen nach der „rechtschreibfreien“ Zeit, werden den Kindern Rechtschreibregeln beigebracht. Also war einiges falsch, aber eingeprägt und ist auch nicht so leicht im Kopf zu ändern.
  • Das Resultat erleben Pädagogen, Eltern und Kinder täglich: Rechtschreiben wird zum Negativerlebnis.

 

Was ist zu tun?

Keine Angst! Es gibt genug Fachleute in den Universitäten und Ministerien, welche sich über solche Probleme den Kopf zerbrechen, sich streiten, Lösungen vorschlagen und verwerfen. Pädagogen in der Praxis werden mit Neuerungen überhäuft, Hauptsache es entspricht den Forschungsresultaten.

Ein kreativer Lesetext wurde mir kürzlich übergeben:  

Lesetext Lautschrift

 

Ist das eine mögliche Richtung? Kaum!

Wir möchten Ihnen den Kieler Leseaufbau als wichtige Hilfe für den Erstleseunterricht vorstellen:

Kieler Leseaufbau - Gesamtausgabe

 

 

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